The Family – Wie eine christliche Organisation die US-Politik steuert(e). Review Doku-Miniserie

„The Family” ist eine Dokumentation über eine christliche Organisation (auch „The Fellowship Foundation”), die das politische System der USA durchzieht. Dabei fokussiert sich die Serie darauf aufzuzeigen, wie groß der Einfluss der Gruppierung ist und war – vor allem im historischen Kontext auch auf Präsidenten der USA.

Ein seltsamer Kunstgriff der Serie ist, dass sie zahlreiche „nachgestellte”, geschauspielerte Szenen enthält, die weder gut gespielt sind, noch die Glaubwürdigkeit klassisch-bewährter Doku-Erzählweisen besitzen. Darüber hinaus kann man sich die Frage stellen, wie glaubwürdig die Doku tatsächlich ist, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, ich empfand die Recherchen aber als überwiegend plausibel. 

Die Serie ist vor allem in Folge 1 und Folge 2 noch interessant und auch durchaus gut inszeniert. Danach bekommt man aber das Gefühl, dass die Informationen sehr häufig wiedergekäut werden und sich Folgen 3-5 kaum noch lohnen. Ein 90-120 minütiger Film hätte das Thema wohl kompakter und nicht schlechter beleuchtet, diese Miniserie hätte keine 5 Episoden benötigt. 

Dennoch ist „The Family” für Interessierte der amerikanischen Politik und des seltsamen Einflusses, den dort christlich-fundamentalistische Gruppen haben und auch heutzutage weiterhin ausüben, sehenswert. Die Machart der Doku selbst und vor allem ihre später fortschreitende Redundanz sind allerdings größere Makel. Doch der Kern bleibt interessant und aufschlussreich.

70/100
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