„Evil Genius” ist eine True-Crime Doku über einen absolut absurden Bankraub, bei dem ein Mann mit einer Bombe um den Hals versuchte eine Bank auszurauben. Doch tat er dies wirklich aus freien Stücken, wurde er dazu gezwungen oder war das alles Teil eines größeren, komplexen Plans?
„Evil Genius” basiert auf dem „collar bomb case” oder „pizza bomber case” aus den USA im Jahr 2003, der dort große Medienaufmerksamkeit bekam. Wenn man den seltsamen Fall noch nicht kennt, kann man sich die Dokumentation aufgrund ihrer wahnwitzigen Geschichte mit Wendungen und weiter offenen Fragen mal ansehen. Das komplexe Hirnwirrwarr der Hinterleute rund um Versicherungsbetrüge, was zu diesem versuchten Raub geführt hat, ist fast unfassbar. Mit teils drastischen Bildern werden die damaligen Ereignisse neu aufgerollt, dabei stehen direkte Gespräche mit der mutmaßlichen Drahtzieherin im Vordergrund.
Leider ist die Dokumentation in ihrer Produktion nicht so gelungen wie Speerspitzen des Genres. „Evil Genius” is etwas reißerischer als andere Vertreter und bemüht sich nicht so sehr um Hintergründe, sondern suhlt sich in der Absurdität und dem „Bösen“, das dahinter steht. Darüber hinaus werden einige Handlungsstränge innerhalb der 4-teiligen Miniserie nicht klar genug verfolgt und teilweise wirkt die Erzählweise zu sprunghaft. Letztlich ist „Evil Genius” nicht so sachlich und gut wie andere Dokus auf Netflix, aber dennoch interessant, wenn man den wirklich sonderbaren Fall noch nicht kennt.



