The Keepers – Ermordet um Missbrauch in der Kirche zu vertuschen? Review Doku-Miniserie

„The Keepers” behandelt den Mord an der Nonne Catherine Cesnik im Jahr 1969 in Baltimore, USA. Die True-Crime-Doku-Miniserie beginnt damit, dass zwei ehemalige Schülerinnen der Ermordeten in der Gegenwart den ungeklärten Mord aufrollen und lösen wollen. Ihre Vermutung ist, dass der Mord von Institutionen in Machtpositionen vertuscht wurde. Schnell wird auch der Missbrauch in der katholischen Kirche zum Thema.

Die Serie wählt einen ruhigen Beginn und stellt zunächst die Ermordete, ihren guten Ruf und die heutigen Ermittlerinnen in den Vordergrund. Doch nach und nach wird deutlich, wie sehr die katholische Kirche in den Fall involviert ist und inwiefern vielleicht auch Ermittlungsbehörden in den Fall eingegriffen haben. So gab es bereits in den 1990er Jahren Bestrebungen gegen die sexuellen Missbräuche an der Mädchen-High School vorzugehen und letztlich wird erneut deutlich, wie groß das Thema der Vertuschung innerhalb der katholischen Kirche geschrieben wird.

Die Serie hat einen ganz anderen Fokus als andere True-Crime-Serien, die sich vor allem mit einem Mordfall beschäftigen. In „The Keepers” steht ein spezieller Täter und das System, die mafiöse Struktur, die ihn schütze, im Mittelpunkt. Die Dokumentation wird von Folge zu Folge besser und konnte mich letztlich aufwühlen. Sie ist dabei auch hochgradig ekelhaft und manchmal fast unbegreiflich, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um Verbrechen zu vertuschen und Institutionen zu schützen. Eine Empfehlung, die sich gut mit Spielfilmen wie „Spotlight” ergänzt. Bitte auf jeden Fall mindestens auch Folge 2 anschauen und nicht nach der ersten, ruhigen Episode aufhören.

80/100
Total Score
Nach oben scrollen