„The Walking Dead” war jahrelang ein absolutes Phänomen und häufig jährlich die meistgesehene Serie überhaupt. Insofern fühlt es sich falsch an, diese Serie komplett auszusparen, wenngleich ich nach so vielen Jahren kein detailliertes Review mehr bieten kann und eine vollständige Bewertung auch nicht fair wäre, weil ich frühzeitig ausgestiegen bin. Während der Laufzeit der insgesamt 11 Staffeln (2010-2022) erging es so vielen einstigen Fans – irgendwann hatte man genug von den sich stets ähnelnden Geschichten, während viele Fanlieblinge das Zeitliche segneten.
Heutzutage kann man es sich kaum noch vorstellen: „The Walking Dead” lief zeitgleich mit „Breaking Bad” und „Game of Thrones” und war die einzige Serie, die deren Popularität zum Teil sogar noch übertreffen konnte. Anfangs auch wegen der hohen Qualität, der großen Spannung und den großen Konsequenz auch Hauptcharaktere in den Tod zu treiben – weniger wegen der Darsteller oder besonders schlauer Handlungsstränge. Die Ausstiegspunkte variieren, bei mir war es im Verlauf der immer dümmer werdenden 7. Staffel der Fall. Natürlich gab und gibt es auch noch zahlreiche Spin-offs, von „Fear the Walking Dead” sah ich noch die erste Staffel, die ok war, aber mich nicht dazu bewegte die weiteren 7 Staffeln zu schauen.
Falls irgendwer noch nie von „The Walking Dead” gehört haben sollte: Die Serie basiert auf einer bekannten Comic Reihe und bekam noch zahlreiche Videospielableger spendiert, Teile der Telltale Games sind wirklich sehr empfehlenswert. In der TV-Serie fokussiert sich die Geschichte zunächst auf eine Gruppe von Überlebenden um Sheriff Rick Grimes (Andrew Lincoln) im US-Bundesstaat Georgia, die nach dem Ausbruch der Zombie-Apokalypse nach einer sicheren Zuflucht suchen. Dabei stürzen sie von einer brenzligen Situation in die Nächste und bemerken letztlich, dass die wahren Feinde weiterhin die anderen Menschen sind. Im Verlauf der Serie konnte vor allem Norman Reedus Kultstatus erreichen, ich war immer großer Fan von Steven Yeun, dem danach glücklicherweise noch eine große Karriere gelang.
Ich möchte jedem empfehlen die erste Staffel von „The Walking Dead” zu schauen. Das Bild ist für heutige Verhältnisse vielleicht etwas grobkörnig, aber Schöpfer Frank Darabont (Die Verurteilten, The Green Mile) gelang damals eine großartige Pilotfolge, die von einem logischen, spannenden und interessanten Handlungsstrang untermauert wurde, der in einem starken Finale in der Forschungseinrichtung rund um ein Heilmittel gipfelt. Ab der 2. Staffel auf der Farm ging es qualitativ bereits bergab, aber es gibt immer wieder Highlightfolgen, die durchgängig überzeugen können. Außerdem gelingt den Machern meistens eine vernünftige Rivalität zwischen Figuren aufzubauen, starke Antagonisten werden eingeführt.
Doch irgendwann wiederholt sich alles, alles wird dümmer, weniger nachvollziehbar, die Zombies werden langweilig, die Charakterentscheidungen dämlicher und die Sympathiefiguren verlassen die Serie nach und nach. Für mich war das Ende in Staffel 7 erreicht, Negan hat mich fortgetrieben. Generell bietet die 6-teilige erste Staffel einen guten Schnupperkurs, ob man mehr von „The Walking Dead” sehen möchte. Allerdings erreichten spätere Staffeln nie mehr diese Qualität und darüber hinaus sind 11 Staffeln mit unglaublichen 177 Folgen natürlich auch ein riesiges Zeitinvest.
Ich verzichte auf eine Gesamtbewertung, Staffel 1 bekommt von mir 90%, die 6.&7. Staffel vielleicht noch 60-70%, danach war ich fertig mit der Serie. Insofern wäre ein Gesamtrating kaum seriös.



