The Undoing – Wann hören Vertrauen und Loyalität auf? Review Miniserie

„The Undoing”, ein Familien- und Gerichtsdrama mit einer Whodunit-Haupthandlung, basiert auf einem Roman von 2014. Atmosphärisch erinnerte mich die 6-teilige Miniserie zu Beginn an „Big Little Lies” mit der sie sich den Schöpfer David E. Kelley, den produzierenden Sender HBO und auch die Hauptdarstellerin Nicole Kidman teilt. Doch leider endet die Serie nach starkem Beginn letztlich eher enttäuschend, so dass „The Undoing” bei Weitem nicht die Klasse der Vergleichsserie erreicht.

Erneut spielt die Geschichte im gehobenen upper-class Familienidyll, diesmal der Frasers rund um Psychologin Grace (Kidman), Onkologe Jonathan (Hugh Grant) und Sohn Henry (Noah Jupe), der auf eine Privatschule geht. Zunächst erscheint die Familie perfekt, bis am Ende der ersten Folge eine Frau ermordet wird und Jonathan unter Mordverdacht gerät. Daraus entwickelt sich eine relativ typische Haupthandlung rund um Affären, Babys, Lügen, Loyalitäten und Vertrauen.

Die ersten beiden Episoden sind schön ausgearbeitet und man würde sich am Ende von Folge 2 wünschen, dass die Handlung rund um die ersten Enthüllungen und was das für die Familie bedeutet, noch etwas mehr auserzählt wird. Stattdessen wechselt die Handlung relativ schnell in den Gerichtssaal. Dort und auch außerhalb dessen kommt es häufiger zu wenig verständlichen Handlungen der Charaktere und gerade in Sachen Anwälte leider auch zu krassen Plotholes oder wahnsinnigen Dummheiten. Die Serie kreiert viele Ansatzpunkte für Twists, baut viele Wendungen auf, nur um am Ende dann relativ banal zu bleiben. Das Ende ist für viele enttäuschend, ich fand es in Ordnung und folgerichtig, aber vom Hocker riss es mich sicherlich auch nicht.

Auf der positiven Seite stehen die Darsteller, die allesamt klasse sind, vor allem Hugh Grant brilliert. Die Produktion ist durchweg gut, auch wenn mir bei Nachtszenen manchmal etwas zu viel Tageslicht durch die Fenster hineindringt. Insgesamt wirkt „The Undoing” wie eine schwächere Staffel „Big Little Lies” mit etwas unterschiedlichem Cast. Auch wenn die Serie in Sachen Machart und Darsteller weitestgehend überzeugend ist, fehlt es eben leider beim Inhalt. Dennoch ist das keine grauenhaft schlecht erzählte Geschichte. Doch es ist schade, wenn der Anfang deutlich besser als der Rest ist, denn dann blickt man stets auf das verschwendete Potenzial – so auch bei „The Undoing”.

75/100
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