11.23.63 – Der Anschlag – Per Zeitreise das Kennedy Attentat verhindern? Review Miniserie

Jake Epping (James Franco), ein US-amerikanischer Gymnasiallehrer, strebt nach etwas Bedeutsamen in seinem mittlerweile recht traurigen Leben in der Gegenwart. Da trifft es sich gut, dass er in einem Diner, wo er Stammkunde ist, auf ein Zeitportal stößt, dass ihn zurück in die Vergangenheit – genauer zum 21. Oktober 1960, 11:58 Uhr – befördern kann. Nach einem Gespräch mit dem Wirt des Diners steht das Ziel in der Vergangenheit fest: Innerhalb dieser 3 Jahre bis zum Anschlag möchte Jake das Attentat auf John F. Kennedy verhindern, die Hintermänner ausfindig machen und mögliche Mitverschwörer im Umfeld von Lee Harvey Oswald ermitteln. Während er seine Ziele verfolgt, muss er auch darauf achten, nicht selbst ins Visier der Behörden zu geraten und sich ein normales Leben in den 1960er Jahren aufbauen. Das führt zu einem überraschend großen Romanzen-Anteil.

Zunächst muss man zu Beginn der Serie sehr viel hinnehmen, ohne die Einzelheiten genauer zu beleuchten oder zu hinterfragen. Nach der Expositionsfolge und einer untypischen, aber guten 2. Episode, beginnt die Hauptstory (und Romance) in Folge 3 und kulminiert auch frühzeitig in Folge 4. Doch an dessen Ende und danach wirkt alles recht konstruiert mit lauter dummen Entscheidungen der Charaktere, irgendwie muss man Jake noch von seinem Weg abbringen. Dabei kommt leider auch die allzu unoriginelle Amnesie ins Spiel. Die letzte Episode ist glücklicherweise das Highlight der ganzen Serie und sorgt für einen starken Abschluss, auch wenn ich einige Aspekte gerne deutlicher beleuchtet bekommen hätte.

Die Schauspieler sind überwiegend gut (James Franco ist wechselhaft), die Dialoge wirken manchmal etwas geschwollen, die Produktion ist aber auf einem guten Niveau, auch das Setting der 60er wirkt stimmig. Das Pacing ist durchweg gut und an der ein oder anderen Stelle werden krasse Szenen eingebaut, um den Zuseher bei der Stange zu halten. 

Für mich lässt die Serie leider einiges an vorhandenem Potenzial liegen. Mir hätte eine andere Gewichtung besser gefallen: Weniger Liebe, mehr Zukunft und ein größeres Wagnis beim Kennedy-Attentat selbst. Letztlich ist „11.23.63 – Der Anschlag” aber dennoch eine gelungene Miniserie.

77/100
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